Beim Sportscheck viel es mir ins Auge ... die Rucksack-Turnbeutel, die da hingen und die ja zur Zeit jeder Zweite auf dem Rücke trägt, sind ja einfach nur rechteckig und müssten supereinfach zu stricken sein. Abends direkt losgelegt und dann sind es sogar gleich zwei geworden (natürlich nicht an einem Abend).
Beim ersten Rucksack habe ich einfach alle blauen, grauen und weißen Wollreste genommen und drauf los gestrickt. Er ist leider etwas zu groß geworden, aber das ist halb so schlimm. Wenn ich mich vorher ein wenig informiert hätte, hätte ich gewusst, dass ca 30x40cm reichen, aber der Strickwahn hat mir leider keine Zeit für solche Banalitäten gelassen.
Der erste, blaue Rucksack ist in zwei Teilen entstanden: der Oberkante und dem Beutel an sich.
Begonnen habe ich mit der Oberkante im Zopfmuster. Das Zopfmuster hat den Vorteil, dass kleine Löcher entstehen, durch die man wunderbar die Schnur ziehen kann, die den Rucksack schließt. An diesen Zopf habe ich 3 linke Maschen (Hinreihe/Rückreihe wie M erscheinen) gestrickt, damit ich dort die Maschen für den eigentlichen Beutel aufnehmen kann. Der Zopf ist über 12M gestrickt und alle 10R habe ich die ersten 6M auf einer Hilfsnadel hinter (rechte Seite) die Arbeit gelegt und dann die Maschen von der Stricknadel, vor denen der Hilfsnadel abgestrickt. Nach der gewünschten Länge (2x die Breite des Rucksacks, also ca 60-65cm) abketten und die beiden Enden des Zopfes zusammenführen. Das ist quasi die Öffnung des Rucksacks.
kurz:
3liM + 12M Zopfmuster, alle 10R 2Stränge mit 6M kreuzen, bis 60/65cm stricken, abketten, Maschen aufnehmen, in Runden stricken
Weiter geht es mit dem Beutel: Die Maschen an der einen Seite des Zopfes aufnehmen und dann in Runden stricken. Die Runden so lange weiterführen bis man 40cm erreicht hat. Die Farbe und das Muster so wechseln, wie man gerade lustig ist. Zum Schluss, habe ich in den letzten beiden Reihen mit dem Textilgarn Hooked Zpaghetti gearbeitet, leider aber nur jede dritte und vierte Masche zusammen genommen. Das war zu wenig, so dass der Rucksack unten leider zu sehr auseinander geht. Ich würde euch auf jeden Fall empfehlen jede 1. und 2. und jede 3. und 4. Masche zusammen zu stricken, wenn ihr mit dem Zpaghetti oder einem anderen breiteren Garn, den Boden etwas stabilisieren wollt.
Aus dem gleichen Textilgarn sind dann auch die Schnüre für die Schultern entstanden. Je eine Schnur an je einer unteren Ecke befestigen, durch alle Löcher des Zopfmusters führen , an der gleichen Seite wieder runter laufen lassen und mit dem anderen Ende verknoten. Fertig.
Beim zweiten Rucksack wollte ich die Double Face Technik erneut ausprobieren. Innen sollte der Rucksack grau/schwarz gestreift sein und außen ein Bergmotiv mit verschiedenen Mustern bekommen. Ich hatte mir von der Double Face Technik ebenfalls versprochen, dass der Rucksack etwas stabiler wird. Leider habe ich mit einer zu großen Nadel gestrickt und die Maschen sind ziemlich grob geworden. Das hat der Stabilität leider entgegengewirkt, aber trotzdem finde ich, dass er sehr hübsch geworden ist.
Wer schwerere Sachen in seinem Rucksack transportieren will, der sollte überlegen sich ein preisgünstiges Modell aus Stoff zuzulegen und dann zu umstricken, bzw. den Beutel in den Strickrucksack einzunähen. Zum Mitnehmen von Jacken, Pullovern und leichteren Teilen, sind beide Strickrucksäcke jedoch gut zu gebrauchen. Sie werden sicherlich nicht meine letzten Turnbeutel gewesen sein.
Wenn ihr von meiner Idee inspiriert worden seid und jetzt ebenfalls die Sticknadeln in die Hand nehmt, lasst es mich wissen. Natürlich freue ich mich immer besonders über Bilder, die ihr gerne in die Kommentare posten könnt.
Alles Liebe!
Eure Patty
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